hs34 achtsam

18/09/2011

Dieses Mal wurde wieder in 2/3-Besetzung gescheitert. Und zwar über Esoterik oder zumindest das, was Marlen und Steff dafür halten. Dabei lassen sie queerszeniges Eso-Bashing, Definitionsfragen (Spiritualität vs. Esoterik), heteronormativitätskritische Gedanken, Selbstbezüge, die Kontaktanzeigen aus der „Schrot & Korn“ und versöhnliche Energien ineinander fließen. Das geht sogar soweit, dass sich am Ende synchron verabschiedet wird.

 

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Musik: fluxMy Buddy

P.S.: Für das Erkunden neuer Dimensionen von Hören und Kommentieren, werden wir diese Folge (wie auch die zukünftigen) zusätzlich bei Soundcloud hochladen. Dort gibt es die Möglichkeit in einer Sounddatei zu einem auswählbaren Zeitpunkt einen Kommentar zu hinterlassen.

Hier haben sich 3 Kommentare versteckt! Finde sie:

  1. 15/10/2011Okrinom schreibt:

    Ich bin überrascht und ein wenig entsetzt (wenn man denn dieses starke Wort gebrauchen möchte) wie unkritisch Esoterik in der Folge behandelt wird. Ich selbst bin definitiv in keiner Weise queer, aber glaube zumindest bei Euch zu beobachten, dass gesellschaftliche Phänomene und Bedingungen grundlegend hinterfragt und kritisiert werden.
    Beim hören der Folge hat sich in mir allerdings die Vermutung gebildet, dass genau dieses Denkmuster, Dinge auf neue und bewusst nicht mehrheitskonforme Art zu betrachten, zu Fehlschlüssen führt.
    Ähnlich wie eine rein naturwissenschaftliche Betrachtung für gesellschaftliche Fragestellungen ungültig ist, ist verbietet sich eine Anwendung von gesellschaftswissenschaftlichen Ansätzen, wie hier aus meiner Sicht geschehen, auf naturwissenschaftliche Fragen. Wenn man davon ausgeht, dass wir alle in einer gemeinsamen physikalischen Realität leben, was ich hier voraussetzen möchte weil sonst keinerlei naturwissenschaftliche Diskussion mehr möglich ist, ist beispielsweise die Frage ob Mineralien in der Wohnung eine physikalische bzw. energetische Wirkung auf die Bewohner haben können klar und eben nicht Frage eines Standpunktes. Natürlich gibt es gesellschaftliche bzw. persönliche Einflüsse auf Naturwissenschaft und Dinge die auch standpunktabhängig sind, aber es gibt Aussagen die ganz einfach falsch im Sinne „nicht in Übereinstimmung mit unserer physikalischen Realität“ sind.

    Dies trifft allerdings für den allergrößte Teil dessen was ich unter „Esoterik“ subsumieren würde zu. Es ist nicht Frage des Standpunktes ob Tarot-Karten eine Aussage über die Zukunft oder das eigene Befinden zulassen, sondern es ist klar das sie dies nicht können. Natürlich müsste man streng genommen immer dazusagen, dass nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, dass sie dies unter bestimmten bislang nicht bekannten Bedingungen doch können, aber man kann auch nicht ausschließen, dass morgen die Schwerkraft aufhört zu wirken. Dennoch wird niemand das als realistische Möglichkeit in Betracht ziehen.

    Ich bin mir unsicher, inwiefern Ihr wirklich an derartige, klar falsifizierten Dinge im Sinne einer Alternativen der physikalischen gleichwertigen Realität glaubt. Wenn dies so ist, würde ich versuchen anzuregen, die eigenen Vorstellungen unter Berücksichtigung der objektiv erfahrbaren physikalischen Realität erneut einer Kritik zu unterziehen.

    Ich möchte niemand persönlich angreifen, aber es ist mir durchaus ein Anliegen, (in meinem Sinne) esoterische Vorstellungen argumentativ zu bekämpfen. Für mich haben Dinge wie beispielsweise Homöopathie ein ähnliches „Face-Palm-Trigger“ Potenzial wie offene Homophobie für Euch wahrscheinlich, insbesondere vor dem Hintergrund das sie objektiv als Unsinn zu entlarven sind, während die Gleichbehandlung von Menschen „nur“ eine gesellschaftliche Konvention darstellt.

    Gruß O.

  2. 17/10/2011ryuu schreibt:

    @Okrinom: „Ich möchte niemand persönlich angreifen, aber es ist mir durchaus ein Anliegen, (in meinem Sinne) esoterische Vorstellungen argumentativ zu bekämpfen.“ – das ist IMHO genauso missionarisch wie fundichristliches „ich muß deine Seele retten“ und ärgert mich immer wieder, wenn ich dem begegne.
    Und das, obwohl ich auch grundsätzlich bereit bin, Verschwörungstheorien etc. zu kritisieren und mich in puncto „Religion und Öffentlichkeit“ sehr mit Skeptikern verbünden kann.

    Ich oute mich gleich: ich bin Neuheidin und zu meiner spirituellen Praxis gehört, daß „esoterische“ Dinge wie Orakelpraktiken (übrigens nur selten auf das bezogen, was wir unter Zukunft verstehen), Neo-Schamanismus und „Magie“ nicht klar vom „Religiösen“ zu trennen sind. Das verträgt sich für mich ganz wunderbar mit Freundschaft mit den Naturwissenschaften – solange ich mir klar bin, welches Weltbild für welche Lebensbereiche die geeigneten Modelle bereitstellt.
    Ich halte es für bullshit, daß „wir queers“ ja so kritisch sein und alles scheinbar esoterische ablehnen müßten.

    Es gibt viel Kritikables auf dem esoterischen Markt. Das ist aber IMHO nicht kritikabel, weil es esoterisch wäre, sondern z.B., weil es nichtwestliche Kulturen ausbeutet, historische Fehlinformation verbreitet, antisemitisch oder *istisch ist, Fehlinformationen über wissenschaftliche Angelegenheiten verbreitet, oder weil man das implizierte Welt- und Menschenbild aus Gründen blöd finden kann.

    Aber: „Esoterik“ ist ein Schlagwort. Ich glaube, ich muß mal wieder ein bißchen was über die Begriffe von „Esoterik“ und „okkult“ bloggen (oder podcasten), das ist nämlich gar nicht so simpel.

    @scheitern-Team – danke, daß Ihr das Thema aufgegriffen habt. Schön, daß Ihr differenziert und unaufgeregt diskutiert habt.

  3. 20/10/2011Okrinom schreibt:

    @ryuu:
    Mission ist das Überzeugen von Menschen zu letztlich beliebigen Vorstellungen ohne stichhaltige Argumente, meist mit Hilfe psychologischer Tricks. Der elementare Unterschied ist, dass fundamental-religiöse Argumente nicht auf Evidenz basieren und normalerweise so formuliert werden, dass sie nicht falsifizierbar und damit letztlich vollkommen willkürlich sind.
    Problematisch sind esoterische Praktiken aus meiner Sicht vor allem deshalb, weil sich oft das esoterische Weltbild auf die Wahrnehmung der physikalischen Realität ausdehnt, selbst dann wenn es durch bekannte Evidenz falsifiziert ist.
    Die Konstruktion verschiedener, unterscheidbarer, Lebensbereiche in denen verschiedene, sich widersprechende, Weltbilder gültig sind, finde ich nicht stichhaltig ehrlich gesagt. Die physikalische Realität gibt einen Rahmen vor, außerhalb dem nichts existiert. Im Grunde alle esoterischen Praktiken die mir bislang begegnet sind widersprechen ganz elementar der physikalischen Realität. Dass der offensichtlichen Konflikt zwischen Evidenz und Esoterik im Podcast kaum behandelt wurde, habe ich versucht in meinem ersten Post zu kritisieren.

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