hs02 Feueralarm im Darkroom

7/11/2008

Wir verarbeiten in adventöser Atmosphäre alle eingegangenen 2.000.000 Feedback-Kommentare und vermehren den Human Kitsch Content um 300%. Wir erweitern die Räume vom letzten Mal virtuell und um die Hamburger Parklandschaft, durchstreifen Arbeit und ihre vielfältigen Schlaglöcher und schließlich führen wir Beziehung.

 

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stuck in the eighties
Mashups Of The Year 2007
Best of Bootie 2007

Hier haben sich 8 Kommentare versteckt! Finde sie:

  1. 9/11/2008Tobi schreibt:

    Na dann will ich mich auch mal in die Reihe der zigtausend KommentatorInnen einreihen :)))
    Schön, dass ich euer Podcast gefunden habe, es hat mir einiges an Denkstoff geliefert. 🙂

    Das spannendste Thema war für mich euer Eindruck über die queeren Räume. Für jemanden, der in einer „queeren Wüste“ lebt, ist es schwer vorstellbar, dass auch in eurer großen Stadt mit vielen- allein schon mir bekannten- queeren Leuten trotzdem das Gefühl des Mangels an Gelegenheiten da ist. Und so geht es anscheinend nicht nur mir, Femmes und Butches, die nicht in Köln, Berlin oder Hamburg leben, beneiden euch um eure scheinbar tausend Möglichkeiten des Austauschs. Tja, so ist das halt mit Idealisierungen. 😉

    Ein ganz aktuelles Beispiel für geschlechtspezifische Klischees habe ich auch noch zu bieten:
    Ein Anruf einer Kollegin, sie bräuchten dringend Hilfe am Computer. Ich also hin und das geregelt. Als Dank der Kolleginnen kam dann: „Du hast eben doch ein männliches Gehirn!“ *arrrrrgh* Auf meine Antwort, dass das großer Quatsch sei, ich kenne genügend Frauen, die am PC super arbeiten, erntete ich nur ungläubiges Kopfschütteln.

    Zum Schluss noch zwei kleine Kritikpunkte:
    1. Ich habe diese Seite nur durch Zufall gefunden, könnt ihr sie nicht noch an mehreren Stellen verlinken?
    2. Keine Ahnung, ob es an meinem Lautsprecher liegt, aber obwohl ich auf volle Pulle gestellt habe, konnte ich Einiges sehr schlecht zu verstehen.

    Ganz gespannt nächsten Folge wartet jedenfalls
    Tobi

  2. 10/11/2008Links vom 2. bis 10. November 2008 at i heart digital life schreibt:

    […] hs02 Feueralarm im Darkroom Der zweite Heiter Scheitern Podcast ist da. (tags: queer heteronormativität trans normen) […]

  3. 11/11/2008Joke schreibt:

    Moin Tobi!
    Schön, dass Du unseren Podcast gefunden hast! 😉 Und vielen Dank natürlich fürs Kommentieren, vor allem so formvollendet: Rückbezug – eigene Ergänzung – Kritik, ich bin begeistert!
    Zu den queeren Räumen noch mal:
    Ich denke, es ist wirklich wichtig, bei der Art des Austauschs zu differenzieren. Mag sein, dass es in Hamburg gerade nicht so viel an queeren Events gibt und sich die Situation damit nicht ganz so sehr von den queeren Wüste unterscheidet. Tut sie natürlich doch, wenn man zu Partymöglichkeiten dann noch andere Zutaten wie vorhandene Räumlichkeiten, Menschenmengen, Organisationswütige, Verkehrsverbindungen dazunimmt. Und nicht zu vergessen unsere maßlose Übertreibung: Natürlich gibt es eine Menge Partys in Hamburg und ich könnte da sicherlich auch mal die eine oder andere queere Nase treffen, aber mir gefallen die Veranstaltungen nicht, weil sie
    zu schwul
    zu schwullesbisch
    zu wenig queer
    zu teuer
    zu was-weiß-ich
    sind. Ich denke also schon, dass die Auswahl in größeren Städten da ist, vielleicht bin ich sehr wählerisch geworden.
    Was noch mal ganz anderes sind sicherlich die persönlichen Austauschmöglichkeiten. Wenn jemand in einer größeren Stadt sitzt und einigermaßen an einen Freundeskreis angebunden ist, dann gibt es einfach die Möglichkeit, sich mal eben schnell zu treffen. Oder sogar noch etwas erweitert: Wenn ich jetzt beispielsweise einen Thread im Butch-Femme- oder Transmann-Forum eröffne und nach Leuten in Hamburg zwecks kurzen Treffens frage, dann wird sich sicherlich *irgendwas* ergeben. Das sieht in der queeren Wüste wahrscheinlich anders aus.
    Klar, Idealisierung muss natürlich nicht sein, aber es ist schon ok, die jammernden Großstädter_innen immer mal auf ihre Privilegien in Bezug auf Austauschmöglichkeiten hinzuweisen.

    Transmänner und ihr männliches Gehirn: Das ist ja die gleiche Dynamik, die ich manchmal erlebe… Ich hab das Gefühl, dass ich mit einem Gegenüber eine Zeit lang auf der Frau-Seite pendel, bis ich genug genervt habe, sich furchtbar irgendwas angestaut hat, die Männlichkeit explodiert und ich daraufhin als Supermann angesprochen werde. 😉 Naja…
    Jedenfalls bin ich immer wieder geplättet, wie sehr Leute offensichtlich Erklärungen brauchen, wenn das „er“ dann übernommen wird, muss sofort nach der Ursache für Deine/meine Transsexualität gesucht werden und die Erklärungsmuster (bspw. das männliche Gehirn) werden übersteigert zum Ausdruck gebracht. Sehr spannend.

    Zu den zwei Kritikpunkten:
    1. Öh – wir werden das mal durchdenken. Vermutlich liegt es mit daran, dass dies erst die zweite Folge ist und wir uns tatsächlich noch nicht so richtig um Werbung gekümmert haben, da das Medium an sich noch unsere volle Verzweiflung in Anspruch nimmt. Aber immerhin hast Du uns zufällig gefunden – das finde ich ja wiederum bemerkenswert!
    2. Jau, das mit dem schlechten Ton wird auf Dauer wohl erst mal so bleiben. Wir haben kein Geld, um bessere Technik anzuschaffen, momentan nehmen wir einfach mit dem internen Mikro des Rechners auf. Wir nehmen über Audacity auf, da werden wir uns mal dransetzen und kucken, ob das Programm vielleicht noch Möglichkeiten bietet, die Aufnahmequalität zu verbessern. Da müssen wir uns aber selbst erst mal reinfuchsen. Deshalb bis auf weiteres leider nicht so gute Soundqualität.

  4. 12/11/2008Tobi schreibt:

    Hallo Joke,

    *g* manchmal hat das Sich- Verlaufen im Internet auch seine Vorteile, ich habe schon so manche interessante Site auf diese Art gefunden. Trotzdem wäre es natürlich einfacher, spannende Seiten schneller parat zu haben, deshalb meine Frage nach der Verlinkung. Gerade die Leute, die nicht in den o.g. Städten leben, sind ja oft aufs Netz angewiesen- womit ich schon wieder beim nächsten Thema bin. 😉

    Wie gesagt, man hat so seine Vorstellungen, was in bestimmten Städten machbar ist. Neidisch blickt man auf diese Möglichkeiten, und stellt sich vor, was für ein tolles queeres Leben da stattfindet. Und damit meine ich wirklich queer- nicht diese L-Word- Szene- Partys, wo nur das Vergnügen im Vordergrund steht. Die gibts auch in der queeren Wüste- ich erinnere mich da an diverse Versuche, hier Anschluss zu finden und die daran anschließende Resignation.
    Na jedenfalls ist es dann doch wichtig zu hören, dass auch ihr nicht im Queer- Paradies lebt und so die (idealisierten) Vorstellungen wieder gerade gerückt werden. 🙂

    Jepp, das männliche Gehirn als Erklärung scheint für die angeblich „normalen“ Leute ein wichtiger Punkt zu sein. Und wenn dann gerade mal wieder der Hype um solche Bücher wie „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ stattfindet und Fernsehshows das auch noch vertiefen, scheint dieser Rechfertigungswahn noch tollere Blüten zu treiben. Aber wahrscheinlich ist das dann eine „gute“ Grundlage für Eva Hermann und Co., um ihre obskuren Ideen an Mann bzw. Frau zu bringen. 👿

    Kurz als letztes noch zu eurem Technikproblem. Es macht es zwar schwieriger, euer Gespräch zu verfolgen, sichert euch aber gerade dadurch auch unbedingte Aufmerksamkeit. 😉 (Ich denke da gerade an eine Lehrerin, die immer leise wurde, wenn gerade mal Unruhe im Raum war. Es hat tatsächlich funktioniert! :))) )
    Trotzdem drücke ich euch natürlich die Daumen, dass ihr die Tonqualität verbessern könnt!

  5. 18/11/2008yetzt schreibt:

    juhu. danke auch fuers angeschnittene hinterfragen serieller monobeziehungen, aber auch mal toll waeren ein paar gedanken ueber diesen freundschaft-liebe-dualismus, der der beziehungsrealitaet jenseits von normiertheit nicht so richtig entsprechen mag.

  6. 19/11/2008Steff schreibt:

    Hallöchen yetzt!

    Danke für die Begeisterung und Anregung!

    Wenn ich beginne darüber nachzudenken, fallen mir schon einige Ideen und Gedanken ein. Sei es über die Grenze von Freundschaft und Liebe(sbeziehung), die aufwändig aufrechterhalten und neu konstruiert werden möchte. Oder die Kritik in Bezug auf die sogenannte RZB (Romantische Zweierbeziehung), über Erzählungen von „andere/bessere/vervollständigende Hälfte“, Einzigartigkeit und Symbiose. Und auch die Konstruktion der „Single“-Person, die als alleine und unglücklich gilt, und sich stets auf der Suche nach einer monogamen Zweierbeziehung befindet.

    für Leute, die gern mehr lesen möchten: http://liebe.arranca.de/

    Darüber ließe sich schon eine ganze Weile aus dem persönlichen Erfahrungsschätzchen erzählen und ich kann mir durchaus auch ein Podcast-Schwerpunkt-Thema dazu vorstellen.

    Was ich sehr spannend finde, ist meine erste Reaktion (eine leichte Mischung aus Unverständnis und Ablehnung) auf deinen Kommentar, weil ich mich
    (1.) mit einer Idee von Vollständigkeit in Bezug auf Kritik an normierenden und normativen Strukturen bedrängt sah. Und dazu
    (2.) mit den Vorzeichen, dass wir über unsere Romantische DreierBeziehung (RDB 😉 ) gesprochen haben, aus einer Perspektive heraus, über was wir in Interaktionen mit anderen Personen stolpern, wenn es um Beziehung geht. In diesen Stolpermomenten hängt die Normativität von „seriellen monobeziehungen“ ganz klar mit drin.

    Aber haben wir sie durch unser bloßes Erzählen bereits hinterfragt?

    Oder was mit mir jetzt erst klar wird: Wir haben unsere Beziehung(en) ja nicht aus der Motivation heraus begonnen, jetzt mal ein bisschen die seriellen Monobeziehungen zu hinterfragen, sondern aus Momenten von Affekt und Attraktivität heraus. Wenn wir dann darüber erzählen und dieser Akt als Normhinterfragen gesehen wird, irritiert mich das anscheinend. (Wie man an der Textmasse sieht, ist es aber eine sehr produktive Irritation 🙂 )

  7. 19/11/2008Steff schreibt:

    Und auch gleich noch ein verspätetes “Hallöchen” an Tobi!

    Hab mir den letzten Podcast angehört (ähm ich meine natürlich: kritisch analysiert) und bin hoffnungsvoll, dass wir zumindest ein paar kleine feine qualitative Änderungen, auch ohne schickes Mikro, vornehmen können.
    Wenn wir uns um einen etwas gleichmäßigeren etwas lauteren Sprechton (bspw. ohne lautes gröhlendes Lachen meinerseits *räusper*) bemühen und (mein Blick wandert hier fragend zur Technik-Femme) vielleicht auch kleine Besserungen bei Aufnahme- und Konvertierungseinstellungen (erfahrene(re)s Publikum, darf sich auch gerne zu erkennen geben und mit Wissen prahlen) vornehmen, könnte die Zeit bis zum Profi-Super-Mikro für die geneigten Öhrchen versüßt werden.

    Und zum bisherigen Queer-Paradies vs. Queer-Wüste Wort- und Erfahrungsaustausch: selbst wenn hier in HH Räume verschwinden, bedeutet das ja nicht zwingend, dass sich darin wirkende Menschen in Luft auflösen (es sei denn, sie ziehen frustriert bzw. hoffnungsvoll aus Hamburg weg). Worauf ich hinaus möchte ist Infrastruktur, die in einer Metropole gefühlt dichter gestrickt ist. Ich habe die Sicherheit, wenn ich dringend irgendetwas auf die Beine stellen möchte, dann finde ich auf jeden Fall Leute (in greifbarer Nähe), mit denen ich das umsetzen kann. Und Ressourcen und Räume sind dann auch irgendwie aufzutreiben.
    Andererseits funktionieren doch auch Netzwerke und Kooperationen in ländlicheren Gebieten, oder? An den verschiedenen Orten, die ich bisher ein wenig kennen lernen konnte, gab es immer unterschiedliche Mischungsverhältnisse, die unter Queer (bzw. bei Veranstaltungen mit Label “queer”) zu finden sind: von Queers-Linksautonomen-LesBiSchwulen-FeministInnen-Bauwagenszene-Hausbesetzende-…uvm das ist jetzt zugegeben ne chaotische Liste an Kategorien, die nicht auf gleicher Ebene anzusiedeln sind, aber ich hoffe, es wird dennoch klar, worauf ich hinaus möchte.

    Vielleicht ist alles auch nur eine Queer-Fatamorgana 🙂

    Ein ganz simpler Vorteil meines urbanen Lebens: ich kann mit Leuten zusammenleben (v.a. in Bezug auf wohnen), denen gegenüber ich mich weder verschweigen, noch rechtfertigen muss. Das habe ich sehr zu schätzen gelernt!

  8. 21/11/2008yetzt schreibt:

    eigentlich war ich beim hören nur spontan glücklich, dass ihr, ganz ohne falschen hype, über eure dreierbeziehung gesprochen habt. sorry, falls das als themenbefehl angekommen ist. achja, schon älter, aber duchaus mal ansehenswert:

    http://www.projektwerkstatt.de/gender/texte/a5_beziehung.html

    ich finde das beziehungskonstellationsthema gerade spanndender als das genderthema (was aber eine befindlichkeit meinerseits und keine wertung ist).

    des weiteren grosses lob und nicht aufgeben 🙂

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