hs05 Die Butch an sich ist so und so und so

8/02/2009

Auf Wunsch einer einzelnen Femme träumen wir gemeinsam in den erwachenden Morgen. Feinberg hat so einiges zu unseren Identitäten beizutragen, aber leiden Butches wirklich immer und ein Leben lang? Wir drücken die KV-Taste, die Schublade geht auf: Post-Butch, Teilzeit-Butch, Tunten-Butch, Trans*-Butch. Aber was hat eigentlich diese ganz bestimmte Sorte Hetero-Frauen damit zu tun? Marlen klärt auf, wird explizit und am Ende scheitern wir sicherlich.

 

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  1. 9/02/2009arkjus'em schreibt:

    *rofl
    „kleine dicke blonde frauen“ 😉

  2. 16/02/2009ihdl schreibt:

    hach, ich kann einfach nicht reaktionen auf sich frei entfaltende gespräche in ein statement verpacken, merke ich gerade wieder.

    wie wärs mit schmeichelnd für flattering?

  3. 16/02/2009Griselda Klappstuhl schreibt:

    Hmm… also, „Stone Butch Blues“ scheint doch keine Bedienungsanleitung für die Butch zu sein 😉

    Themenvorschlag:
    weibliche Aggression – wie sieht man die in der (hetero-)Gesellschaft und wie in queer-Konteksten? Welche „Ausleben-Möglichkeiten“ und welche Kontrollmechanismen stehen, so gesagt, zur Verfügung?

    Schone Grüße und großes Dank für zwei „Sprechstunden“ :-)))
    G.K.

  4. 19/02/2009anja schreibt:

    kraaaaaass! bin grad zum ersten mal hier und völlig überwältigt ob der zahlreichen podcasts. ihr seid ja fleißig. der urlaub naht, der ipod ist voll und ich sehr gespannt. 😮

  5. 20/02/2009Lillit schreibt:

    hallo,
    ich wollte nur einen kurzen gruß an euch kolleginnen senden. ich versuche mich ebenfalls an einem queeren podcast, leider spreche ich kein so tolles hochdeutsch wie ihr***
    mein podcast ist auch eher ein blog mit podcast und videos und was mir sonst noch so über den weg läuft… es gibt einfach zu viele interessante sachen, als dass ich immer einen podcast darüber machen könnte – und bei mir ist es eher ein einsames geschehen, bin ich doch ganz alleine im großen berlin und sende an die große weite welt…. und euch eben jetzt liebe grüße weiter so und viele schöne ideen für weitere podcasts – lillit vom kopfundherz podcast http://www.kopfundherz.blogspot.com
    bin gespannt eure folgen anzuhören, die sind ja lang***schön!

  6. 6/09/2009Andrea schreibt:

    In dem Briefzentrum, in dem ich mal gearbeitet habe, gab es ein gelbhintergründiges, schwarzbeschriftetes Leuchtschild „KV Störung“. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was es eigentlich wirklich im Post-Sinne aufleuchtend kundtat, weil ich immer nur dachte „Oh, Butch kaputt.“

  7. 30/09/2009Christof schreibt:

    Um mit der lustigsten Szene anzufangen: Richtig, Joke! Heteroschnepfen sind missbrauchend und diskriminierend, und zwar alle. Das wird jeder Heteroschnepf jederzeit bestätigen. Und wie wir bei „Derailing for Dummies“ gelernt haben, steht mir dieser geistlose Kommentar hier zu…
    Wobei ich mir ja habe sagen lassen, dass der „völlig entspannte Umgang“ der gemeinen Heteroschnepfe mit der stereotyp ja so frauenverstehenden Schwuppe an sich auch manchmal sehr zu Lasten des Mannes gehen kann, wenn Grenzen völlig außer Acht gelassen werden und Vereinnahmung die Folge ist. Den „Butchmissbrauch“ gibt es also auch ähnlich gelagert woanders, um mal mit dem Derailing rücksichtslos fortzufahren…
    Marlens Phänomen der Post-Butch glaube ich ähnlich auch aus der Arbeitswelt zu kennen, wo sich eine Frau bei der Arbeit in einem „Männerjob“ so praktisch kleidet, wie es sich einfach ergibt, und sich dann in halbprivater Athmosphäre, beispielsweise der Betriebsfeier, seltsam ansprechen lassen zu müssen, weil sie „plötzlich wie eine Frau aussieht“, obwohl wohl gemeint ist „die Ausstrahlung einer (womöglich ‚echten‘) Frau zu haben“. Der Kommentar kommt von anderen Frauen, wohlgemerkt. Wobei für mich, so ich mit dieser Kollegin eine Beziehung habe, die Dynamik nicht verändert, denn ich mag ja beide Seiten der selben Persönlichkeit. Und da wären wir beim Türaufhalten: Die selbe Hetera, die mir bei der Arbeit die Tür aufhält, weil ich die Arme voll habe, kriegt von mir beim Shopping die Tür aufgehalten, weil sie schwer beladen ist. Oder umgekehrt. Das Spiel von „Ich erlaube Dir…“ lässt sich beliebig verdrehen, und funktioniert unter anderen Vorzeichen und mit vertauschten Rollen in wechselndem Umfeld. Also, ääh, in meiner kleinen Welt. Glaube ich.

  8. 30/09/2009Joke schreibt:

    Hey Christof,
    danke für die Kommentare mal!

    Ich denke, die Zauberwörter sind so ungefähr Kontext, Situation, Geschichte mit einem offenen Herz für Machtgefälle. 😀

    Um mal bei einem Beispiel zu bleiben: Hetera und schwuler Mann können sich ja in unterschiedlichen Situationen begegnen und je nach Situationszutaten mag dann mal die eine, mal die andere Person privilegiert sein, gerne ja auch wild gemischt.
    Die Zugehörigkeit zu einer Minderheit garantiert ja nun mal nicht, dass ich auch machtsensibel mit den eigenen Mehrheitszugehörigkeiten umgehen kann.

    Und die aufgehaltene Tür hat eine längere Geschichte, die sich unabhängig von unseren Welten entwickelt (hat). Insofern kann die aufgehaltene Tür in der Bedeutung vielfältig sein, mal ist sie für mich einfach höflich, mal verknüpft sie sich mit Rollen, Erwartungen, Vorstellungen, die ich in dem Moment nicht füllen möchte oder kann.
    Jetzt bin ich doch noch auf das andere Beispiel gekommen… es war aber auch sehr einladend. 🙂

  9. 1/10/2009Christof schreibt:

    Hallo Joke!
    Danke für deine Reaktion! Falls das nicht ganz rübergekommen ist, und ich habe da mit meinen Kommentaren gewisse Erfahrungen: Mir ist schon klar, dass das Machtgefälle in den von Euch geschilderten Situationen ein anderes ist. Ich hatte auch auf keinen Fall den Anspruch, einen dickeren Elefanten zu beschreiben, sondern eher bewusst einen kleineren, der sich noch gerade so vergleichen lässt, aber den ich gut kenne.
    Und zwar nicht, um eure Argumente auszuhebeln oder das beschriebene Machtgefälle als wenig relevant darzustellen, sondern mir selbst eine Brücke zu bauen und mir bekannte Situationen für Vergleiche heranzuziehen, um mich zum Beispiel zu fragen, ob meine eher maskulinen oder eher femininen Ex-Partnerinnen einfach nur verschieden aussahen oder ob ich da, angeregt von euch, im Nachhinein völlig verschiedene Dynamiken entdecken kann, die ich nie bemerkt habe. Oder ob, wieder zum ersten Beispiel, meine schwulen Freunde, die sich über einnehmende Heteras beklagen, es nicht eigentlich noch recht einfach haben, während sie gleichzeitig auch noch kräftig gegenüber Butches austeilen, was Du wiederum vermutlich viel direkter erlebst als „innocent bystanders“ wie ich.
    Und in dieser Weise lasse ich mich entsetzlich gern von euch anregen. An meinem Herz für Machtgefälle arbeite ich noch, aber du darfst hoffen, denn ihr sensibilisiert mich ja kräftig mit. 🙂
    Christof

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