hs09 immer noch ledig

7/06/2009

Aus aktuellem Anlass apokalyptische Anekdoten. In Marlens Familie wurde geheiratet und wir warn auch dabei! Und sind gezeichnet, wenn auch nicht fürs Leben. Grund genug aber, dem Wochenende eine katharsische Folge zu widmen. Über unauffindbare Torten, falsch gesteckte Eheringe, Beifahrer und warum wir vielleicht nächstes Mal doch den Brautstrauß fangen.

 

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Musik: Bundestag United – Grundrechtsterror (in einer etwas anderen Version allerdings)

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  1. 16/09/2009Andrea schreibt:

    Zum Baukastensystem: Ich glaube, das ist großteils von den Heiratenden durchaus mit Absicht gewünscht. Schließlich sind durchschnittliche Hochzeiten auch soziale Dazugehörensrituale, die bloß mit einer kleinen personalisierenden Note versehen werden. Nicht umsonst ist ja auch das Streben nach der Homo-Ehe eins DER Sinnbilder für lesbisch-schwule Normalisierungsbewegungen… Man möchte halt gerne ein bisschen anders sein, damit man interessant genug bleibt, aber auf keinen Fall so anders, als dass man nicht mehr dazugehören würde. Meine Theorie.

    Und das mit dem allgemeinen Streben nach einer Hochzeit, wie alle anderen sie auch hatten, würde dann auch erklären, warum eure Hochzeitserfahrung derjenigen, die die Butch an meiner Seite und ich erlebten, als meine Schwester heiratete, so erschreckend ähnelte. Und zwar bis hin zu Details, die ich bis zum Hören dieses Podcasts für besonders gruselige Einzelerscheinungen gehalten hatte. Beruhigen tut mich das leider nicht…

  2. 3/10/2009Steff schreibt:

    @Andrea: Welche Details das sind, die bisher von dir hoffnungstrunken als Einzelerscheinungen angesehen wurden, würde mich doch sehr interessieren.

    So als eine strategische Form des Ent-Individualisierens und damit kritisch Beäugbarmachens (Ha! Da hat aber mal wieder die akademische Keule zugeschlagen 🙂 ).

  3. 4/10/2009Andrea schreibt:

    @ Steff: Ohne den Podcast jetzt überprüfungshalber nochmal neu gehört zu haben, fällt mir gerade vor allem der obligatorische Tisch mit den feindseligen Betrunkenen (im Falle der Hochzeit meiner Schwester waren es die Jungs vom Fußballverein) und – besonders plastisch – das Knien im Kreis und Auf-den-Boden-Trommeln zu „We Will Rock You“ ein. Der DJ könnte übrigens auch derselbe gewesen sein, denn meine Schwester hat gewiss keine Schlager bestellt. Aber der kannte wohl nur das eine Hochzeitsstandardprogramm. Und natürlich gab es auch jede Menge anzüglich sexualisierter Geschlechterdisziplinierungsspiele.

    Was euch erspart blieb (zumindest habt ihr davon nichts berichtet), war eine völlig abstruse Solidaritätserklärung einer Fußballvereinsjungsanhangshetera auf der Damentoilette. Sie nahm mich dort beiseite und erklärte mir unaufgefordert, dass man sich ja erst nicht so sicher gewesen sei, ob ich mit einem Mann oder einer Frau da sei, dass sie das aber voll okay fände und auch schon auf Partys mit vielen Schwulen gewesen sei, dass Lesben ja oft Beziehungen hätten, in denen die eine mehr so der Mann sei, und dass sie das gut nachvollziehen könne und sich ebenso entscheiden würde. Diese Logik kannte ich noch nicht (mir war bis da nur die „Also, wenn ICH mit einer Frau zusammen wäre, müsste das aber eine RICHTIGE Frau sein“-Variante bekannt) und war daher doppelt perplex. Vor all diesen Offenbarungen hat sie aber sehr demonstrativ die äußere Tür zu den Toiletten zugemacht. Vermutlich wollte sie lieber heimlich solidarisch sein und nicht beim Sororisieren (oder wie heißt die weibliche Form von Fraternisieren?) mit der „Lesbe“ gesehen werden.

    Reicht das für den Anfang deiner Studie heterosexueller Hochzeitsbräuche? 😉

  4. 7/07/2010Podcasts « medium – wenn schon n3rd, dann richtig! schreibt:

    […] heiter scheitern Joke, Marlen und Steff präsentieren uns in diesem sympatischen Podcast Ein queeres Stößchen aus den Zonen der Unbewohnbarkeit (und aus Hamburg). Die polyfidele Dreierbeziehung aus Hamburg diskutiert diverseste Themen aus einer queeren und sehr persönlichen Perspektive. Anspieltipp: hs09 immer noch ledig […]

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